Connected World

Gerade im letzten Jahr sind die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem mehr verschwommen denn je. Bei vielen wurde die Wohnung beziehungsweise das Haus zum Arbeitsplatz und durch die fortschreitende Digitalisierung konnten immer mehr Menschen abseits des Büros ihren Tätigkeiten nachgehen.

Ein anderer Bereich, der in den letzten Jahren immer mehr digitalisiert wurde, ist der des Smart Home. In vielen Haushalten finden sich inzwischen diverse vernetzte Geräte wie Lampen, Steckdosen, Staubsaugroboter, Fernseher usw. Daher kam die Idee auf, diese beiden Welten miteinander zu verbinden, also das Smart Home mit dem Homeoffice beziehungsweise den damit verbundenen Softwarelösungen wie Salesforce. Daraus ergeben sich einige interessante Anwendungsmöglichkeit, die natürlich auch auf das Büro übertragen werden können und nicht zwangsläufig nur dem privaten Haushalt vorbehalten sind.

Spielerei oder Mehrwert?

Prinzipiell lassen sich beliebig viele Szenarien abdecken, hier nur einige davon:

  • Wenn viele neue Kundenvorgänge eingehen, dann wird schon einmal die Kaffeemaschine eingeschaltet, um für die anstehende Arbeit gewappnet zu sein.
  • Die Umsatzzahlen sehen nicht gut aus? Dann kann automatisch die Heizung im Büro heruntergefahren werden, um Kosten zu sparen.
  • Wenn ein neuer Kunde gewonnen wurde, wird im Büro Partymusik abgespielt, um dies gebührend zu feiern.
  • Bei einem anstehenden Videocall wird das Licht im Arbeitszimmer angeschaltet und hochgedimmt, um eine optimale Ausleuchtung sicherzustellen.

Zugegebenermaßen sind die aufgezeigten Szenarien eher als “nette Spielereien” zu betrachten und der Mehrwert der Anbindung hält sich noch in Grenzen. Jedoch kann es abhängig von den Prozessen eines Unternehmens, welches Salesforce verwendet, schon diverse Szenarien geben, für die sich eine Anbindung an das Smart Home (bzw. das Smart Office) lohnen könnte. Der Aufwand hält sich (bei bereits eingerichtetem Smart Home) auch in Grenzen, daher haben wir testweise folgendes Szenario in Salesforce nachgebaut:

  • Wenn es offene Kundenvorgänge in Salesforce gibt, dann leuchtet eine Signallampe rot. Sind alle Kundenvorgänge erledigt worden, wechselt sie wieder auf grün.

Um Salesforce ans Smart Home anbinden zu können, gibt es verschiedene Wege. Einer der einfachsten Wege (und auch der von uns verwendete) ist der über Automatisierungsanbieter wie IFTTT. Das sind cloudbasierte Tools, bei denen man Funktionen im Wenn-Dann-Schema anlegen kann (z. B. Wenn die Sonne aufgeht, dann schalte das Licht aus). Als Auslöser (“Wenn”) für die Anbindung wählt man hierbei den “Webhook”. Webhooks sind im Endeffekt Links, die man aufrufen kann und die dann eine Funktion erfüllen und Parameter entgegennehmen. Vergleichbar ist das mit dem “Deabonnieren”-Link, den jeder E-Mail-Newsletter enthält. Klickt man darauf, so erfüllt er die Funktion “Aus dem E-Mail-Verteiler entfernen” und übergibt als Parameter die E-Mail-Adresse des Nutzers. Damit kann zugeordnet werden, welche E-Mail-Adresse aus dem Verteiler gelöscht werden soll. Bezogen auf unser Beispiel ist die Funktion “Ändere die Farbe der Lampe” und der Parameter ist die jeweilige Farbe, also rot oder grün.

Ist der Wenn-Dann-Prozess angelegt, muss der Link nur noch automatisiert aus Salesforce heraus aufgerufen werden. Hierzu kann z. B. ein Apex Trigger angelegt werden (auf dem Case / Kundenvorgangs-Objekt), der abhängig von der Anzahl der offenen Vorgänge den Aufruf des Webhooks mit dem Parameter “red” oder “green” durchführt. Dazu sind nur rund ein Dutzend Zeilen Code notwendig, wodurch die gesamte Anbindung nicht mehr als eine halbe Stunde dauerte.

Das Ergebnis

Soweit zu unserem kurzen Salesforce-Exkurs ins Thema Smart Home. Welche Anbindungs-Szenarien würden Sie interessieren?

Beitrag von Oliver