Wir freuen uns auf 2023! Die allgemeinen Anzeichen stehen erstmals seit mehreren Jahren ein wenig auf Entspannung. Die Pandemie scheint überwunden, die Inflation galoppiert nicht mehr, die Energiepreise haben sich stabilisiert und die befürchteten Engpässe scheinen nicht einzutreten.

Trotz dieser vorsichtig optimistischen Vorzeichen steht die deutsche Wirtschaft und hier besonders der Mittelstand weiterhin vor großen Herausforderungen.  Mit dem Ukrainekonflikt ist schlagartig ein Wettbewerbsvorteil der deutschen Industrie, nämlich die billige Energie, unwiederbringlich verloren gegangen. Diesen Faktor gilt es zu kompensieren.

Wir denken, das kann funktionieren, wenn es gelingt, schnell und ohne langes Zögern offensichtliche, strukturelle Schwachstellen anzugehen. Im Fall des deutschen Mittelstandes ist das – oh Wunder – der Digitalisierungsfortschritt. Laut Bundeswirtschaftsministerium ist „die Wirtschaft in Deutschland im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 nur geringfügig digitaler geworden: Der Digitalisierungsindex steigt von 107,9 auf 108,9 Punkte“. Das heißt im Umkehrschluss – es gibt noch jede Menge Potenzial.

Natürlich darf man nicht alles Schwarz-Weiß betrachten. Und selbstverständlich hat der deutsche Mittelstand, besonders Branchen wie der Maschinen-/Anlagen oder Werkzeugbau, digitale Fortschritte gemacht. In und an den Produkten ist einiges passiert. Das verwundert nicht, denn in der in unserem Land tief verankerten ingenieurgetriebenen Kultur war das Produkt schon immer wichtiger als der Fokus auf Service am Kunden.

Und genau hierin liegt eine große Chance. Unternehmen, denen es gelingt, den Fokus der Digitalisierung jetzt stärker auf kundenorientierte Prozesse zu richten, erschließen sich umfangreiche Möglichkeiten, Kosten zu sparen, Effizienz zu steigern und neue Wertschöpfung zu generieren, um die verlorengegangenen Energiekostenvorteile aufzufangen und im Idealfall sogar überzukompensieren.  Exemplarische Beispiele wie das Finden neuer Kunden, Steigerung der vertrieblichen Performance, Customer Selfservice, Onlinegeschäft mit Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien oder völlig neue digital gestützte Servicestrukturen sind prinzipielle Optionen. Und hier muss kein Inhaber oder Entscheider Sorge haben, komplettes Neuland zu betreten. Es gibt schon einiges an Erfahrung mit der Transformation und dem Einsatz integrierter Technologien in diesem Bereich. Eine weitere gute Nachricht: Noch ist Zeit mit solchen Ansätzen, Vorteile am Markt zu generieren.

Wir glauben an den deutschen Mittelstand und seine Fähigkeiten jenseits von Produkten innovativ zu sein und Organisationen zu transformieren. Unser Apell für das Jahr 2023 – einfach loslegen. Anfangen, Kundenprozesse zu digitalisieren und die digitale Transformation nutzen, so dass Made in Germany für hervorragende Produkte und ausgeprägte Kundenorientierung steht. Hört sich doch gut an, oder?