Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen, vor allem im Maschinenbau, verfügen oft über ein hervorragendes technisches Know-how und treffen fundierte strategische Entscheidungen, beispielsweise zur internationalen Expansion. Doch wenn es um die digitale Transformation geht, bleiben viele Fragen offen.

Startpunkt: Die digitale Architektur

Zu Beginn widmen wir uns dem Begriff der „digitalen Architektur“. Dieser stammt aus der IT- und Softwarewelt und ist für viele außerhalb dieser Fachkreise schwer greifbar. Dabei bildet die digitale Architektur das Fundament der digitalen Transformation und schafft eine stabile Grundlage für zukünftige digitale Lösungen im Unternehmen.

Entscheider benötigen ein solides Grundverständnis der digitalen Architektur, um bei Investitionen gut informiert zu handeln. Ein Vergleich hilft: Die digitale Architektur ähnelt der Planung eines Hauses.

Das digitale Haus: Architektur als Planungsgrundlage

Die digitale Architektur lässt sich wie der Bauplan eines Hauses verstehen. Vor dem Bau wird überlegt, wie Räume gestaltet werden sollen, wie sie miteinander verbunden sind und wie Türen und Fenster platziert werden. Das Ziel ist es, zukünftige Anpassungen einfach zu ermöglichen – etwa durch Anbau oder Umwidmung von Räumen. Im Unternehmenskontext definiert die digitale Architektur auf Basis des Geschäftsmodells und dessen Anforderungen die benötigten „Räume“ oder digitalen Systeme, wie ERP, PPS, CRM, eCommerce und PIM, sowie ihre Zusammenarbeit.

Verbindungen schaffen: Effizienter Datenaustausch

Doch nicht nur die Räume sind wichtig, sondern auch die Verbindungen, wie Treppenhäuser oder Flure, die den reibungslosen Zugang und Austausch zwischen den Räumen ermöglichen. In der digitalen Architektur übernehmen Schnittstellen und Integrationsplattformen diese Rolle und gewährleisten den effizienten Datenaustausch zwischen den verschiedenen Systemen.

Unsichtbare Infrastruktur: Die Basis für zuverlässige Abläufe

Für den Betrieb eines Hauses sind auch die unsichtbaren Elemente essenziell – Wasserleitungen, Stromkabel und Heizungen. In der digitalen Welt entsprechen diese der technischen Infrastruktur, wie Servern, Cloud-Lösungen und Sicherheitsmaßnahmen. Diese Grundelemente stellen sicher, dass Daten geschützt und verlässlich verarbeitet werden. Eine schwache Infrastruktur kann wie ein veraltetes Leitungsnetz zu erheblichen Problemen führen.

Flexibilität für die Zukunft: Anpassbar und erweiterbar

Ein vorausschauend geplantes Haus ist so gestaltet, dass neue Technologien oder Erweiterungen einfach integriert werden können, ohne die Grundstruktur anzutasten. Ebenso ermöglicht eine durchdachte digitale Architektur eine Anpassung an zukünftige Anforderungen – sei es durch den Einsatz neuer Software, die Integration von KI oder den Wechsel zu innovativen Technologien. Mit einer skalierbaren und stabilen digitalen Architektur schaffen Unternehmen die Basis für langfristigen Erfolg und sind optimal auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet.

Autor Mario Henzler