PIM-Systeme sind längst als strategische Plattformen für die Verwaltung, Pflege und Bereitstellung von Produktinformationen in vielen Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche etabliert.

Was in den 80er Jahren damit begann, Printprozesse wie z.B. die Erstellung von Katalogen zu vereinfachen und zu automatisieren, hat sich kontinuierlich mit den Anforderungen der Märkte weiterentwickelt. Heute stehen nicht mehr Printprozesse, sondern vielmehr umfassendere Themen wie Multi Channel Management im Fokus. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass sich mit der Dynamik des Marktes auch die Struktur der Anbieter verändert hat. Einige der einstigen PIM-Pioniere konnten der Veränderungsgeschwindigkeit nicht standhalten oder wurden Teil der Marktkonsolidierung.

Die Leistungsanforderungen an PIM, in der Zwischenzeit auch PCM – Product Content Management oder PXM – Produkt Experience Management genannt, sind noch lange nicht zur Ruhe gekommen. Im Gegenteil: Durch die allgegenwärtige Notwendigkeit zur Digitalisierung wird die Entwicklung stark befeuert.

Unternehmen, die im letzten Jahrzehnt oder sogar davor PIM-Systeme eingeführt haben, stellen sich vermehrt die Frage, ob ihre Wahl noch up to date ist. Wer sich für sein Unternehmen mit solchen Fragen beschäftigt, der muss neben den aktuellen, insbesondere die zukünftigen Anforderungen, im Blick haben. Nur so wird eine nachhaltige Entscheidung für die Zukunft getroffen.

Die nachfolgend aufgeführten Trends, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sollen einen Blick über den „Tellerrand“ hinaus ermöglichen. Damit werden Entscheider nicht von heute schon absehbaren Entwicklungen überrascht. Neue, technologische Lösungen bringen auch immer neue Chancen, das aktuelle Geschäft oder die bestehenden Prozesse zu hinterfragen und eventuell frühzeitig von Entwicklungen zu partizipieren.

Wo also geht die Reise hin?

#Trend 1 – Cloud

Der Trend geht zur Cloud, auch bei PIM-Systemen. Nahezu alle PIM-Anbieter stellen ihre Lösungen mittlerweile (auch) in cloudbasierten Lizenzmodellen im Abo bereit. PIM aus der Cloud macht sehr viel Sinn. Die eigenen IT -Ressourcen werden entlastet, Hardware-Sizing und Kosten für Server-Beschaffung und SW-Wartung entfallen. Ein starker Nutzen fürs Business ist,  dass die Anwender räumlich flexibel, auch global, mit dem System arbeiten können. Und doch es lohnt sich ein genauerer Blick. Denn Cloud ist eben nicht gleich Cloud. Alte Systemarchitekturen in der Cloud sind wie alter Wein in neuen Schläuchen. Wir sehen Multi Tennant Architekturen in Bezug auf Entwicklungsgeschwindigkeit, Kosten, Flexibilität und Skalierbarkeit auch bei PIM aus der Cloud in der Pole Position.

#Trend 2 – Multi Domain

PIM und Stammdatenmanagement wachsen zusammen. Der Markt wünscht sich Systeme, die Daten-Domains wie Produktdaten, Kundendaten, Asset-Daten, Lieferantendaten, Mitarbeiterdaten oder Referenzdaten und Standortdaten in einem System vereinen. Die Single Source of Truth wird zum Digital Business Core, mit dem Unternehmen den vollen Wert ihrer Daten nutzen können.

#Trend 3 – Syndication

Produkt Content muss für immer mehr vertriebliche Kanäle aufbereitet und bereitgestellt werden. Egal ob Channel-Partner, Online-Händler oder Marktplätze, jeder Partner hat andere Vorstellungen und Anforderungen an die Art und Weise, wie Content zur Verfügung gestellt werden soll. Diese Anforderungen manuell zu erfüllen ist für den Lieferanten mit hohem Aufwand verbunden. Daher sollte ein PIM-System dabei unterstützen, die Verteilung von Produkt-Content zu automatisieren und Funktionen zur Datentransformation und zum Format-Mapping bereitzustellen. Je größer die Verfügbarkeit von vorbereiteten Datenformaten, wie etwa für Amazon, etc., desto besser.

#Trend 4 – Portale

Besonders im B2B-Umfeld werden immer mehr Portallösungen etabliert. Kommunikation und Transaktion mit Lieferanten, Partnern und Kunden werden auf diese Weise digital abgebildet. Up to date PIM-Systeme sind in der Lage, Produktinformationen z.B. über Lieferanten-Onboarding Funktionalitäten entgegenzunehmen, zu validieren und dann in den eigenen Informationsbestand zu überführen. Im Umkehrschluss sind Portale von Kunden oder Wiederverkäufern als Kanäle zu verstehen, die mit individualisieren Informationen versorgt werden müssen. Sind hierzu spezifische Formatanforderungen zu erfüllen, schließt sich der Kreis zu dem vorgenannten Trend 3.

#Trend 5 – Künstliche Intelligenz KI

Künstliche Intelligenz hält auch im PIM-Umfeld immer mehr Einzug. So kann KI beispielsweise datengestützt Einblicke in die Performance von Produktinformationen geben. Kontinuierliches, intelligentes Monitoring von Interaktionen im Zielkanal generiert Feedback über die Wirksamkeit des bereitgestellten Produkt Contents. So erhalten Unternehmen objektive Hinweise auf Verbesserungspotenziale und Handlungsnotwendigkeiten. So wird über den Einsatz von KI, Spekulation durch belastbare Analyse ersetzt. Und das führt in der Konsequenz zu mehr Conversions. Ein weiteres Beispiel für den KI Einsatz liegt im Bereich der Content-Generierung. Durch ChatGPT wird sehr anschaulich gemacht, welche Beiträge KI bei der effizienten Generierung von Content bereits heute spielt. Damit wird auch deutlich, was in der Zukunft in Sachen Produkt Content möglich sein kann und wird.

Fazit

Nicht jedes Unternehmen braucht alles – oder perspektivisch vielleicht doch? Auf jeden Fall lohnt es sich, die Entwicklungen von PIM-Technologien im Auge zu behalten und Entscheidungen für eine erstmalige Implementierung oder den Wechsel auf eine neue Systemgeneration nicht nur auf der Basis des Status Quo zu treffen.