Es ist viel passiert, was Unternehmen in den vergangenen Jahren herausforderte: Pandemie, offensichtliche Klimaveränderung, ein Krieg vor der Haustür, instabile Lieferketten. Um nur einige Herausforderungen zu nennen. Die Folgen sind teilweise unumkehrbar und verändern die Art, wie Märkte und die Arbeitswelt funktionieren. Mitarbeiter, die aus dem Wohnzimmer arbeiten, Vertrieb und Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen online über eShops, Plattformen oder Portale – das sind die neuen Realitäten, mit denen Unternehmen konfrontiert wurden bzw. werden und die sie zwingen, sich ständig anzupassen. Aus digitalem Neuland wurde – quasi über Nacht – digitale Notwendigkeit!

Dass digital gut aufgestellte Firmen in der Lage sind, flexibel zu agieren, ist längst kein Geheimnis mehr. Das bringt nicht nur in Krisenzeiten einen immensen Wettbewerbsvorteil. Digital-agierende Unternehmen sind in der Lage, ihre Produkte global über alle sinnvoll verfügbaren Vertriebskanäle zu vermarkten. Voraussetzung hierzu ist es, über eine entsprechende Infrastruktur zu verfügen, Produktinformationen bzw. Produktcontent an einer zentralen Stelle zu organisieren und diese dem Markt einfach, flexibel und kanalspezifisch zugänglich zu machen. Hier ist PIM eine digitale Schlüsseltechnologie.

B2B Product experience

Warum? Weil es effizient ist, den zu einer Kaufentscheidung beitragenden Produktcontent an einer zentralen Stelle zu bündeln, um ihn dann über alle möglichen Vertriebskanäle den Stakeholdern des Kunden oder Interessenten verfügbar zu machen. Klassische Ausspielkanäle sind schon lange nicht mehr Kataloge oder Preislisten, sondern Commerce und/oder Einkaufsplattformen von Kunden, Wiederverkäufern, Händlern, die eigene WEB-Seite, Communities oder eShops. Diese benötigen nicht nur pure Produktdaten sondern spezifischen Content für digitale Preisschilder, Preisfindungssysteme, Warenwirtschaftssysteme oder Business Intelligence. Natürlich in unterschiedlichsten Umfängen und Formaten.

Product Experience ist längst kein Privileg des B2C Business mehr. Mitarbeitende, potenzielle Produktinteressenten oder Kunden transformieren zunehmend ihre persönlichen Erfahrungen als Konsumenten in ihr geschäftliches Umfeld. Die Anforderungen steigen und dabei machen Amazon und Co. das Tempo.

Es genügt nicht mehr, dieser Zielgruppe Produktdaten aus dem ERP zu Verfügung zu stellen. Geprägt duch die Customer Experience aus dem privaten B2C Bereich wird mehr erwartet. Ausführliche Beschreibungen, Bilder, Zeichnungen, Videos – all das hilft, Produkte schnelle und einfacher zu verkaufen.

Ein zeitgemäßes PIM-System ist hier eine große Hilfe. Es dient dazu über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg als zentrale Quelle für Produktinformationen und ermöglicht es, diese zu pflegen und bereitzustellen. So ist sichergestellt, dass der Kunde alles Wissenswerte für seine Kaufentscheidung präsentiert bekommt und die eigenen Informationen umfangreicher und aktueller sind wie die des Wettbewerbs. Aber auch intern ergeben sich Vorteile: Mitarbeiter haben stets die aktuellen Produktinformationen zur Verfügung (Vertrieb, Produktmanagement und Serviceentwicklung. Und das Finden neuer Kunden kann ebenfalls effektiv unterstützt werden – Stichwort Marketing Automation.

Warum ist PIM 2.0 auch für zuliefernde Fertigungsunternehmen relevant?

Zuliefernde Unternehmen haben lange keine Notwendigkeit gesehen, Produktinfornmationen in strukturierter Art und Weise außerhalb von ERP Systemen zu organisieren. Jetzt, im Zuge der anstehenden Regelungen und Richtlinien wie CSRD Coroprate Sustainability Responce Directions), LKsG (Lieferkettensorgfaltspflicht-Gesetz) DIN ISO 14040/44oder GHG (Green House Protocol) ist davon auszugehen, dass sich die Ansprüche an Produktinformationen, die Kunden von Lieferanten einfordern werden, substanziell verändern. Informationen über den CO2 Fussabdruck von zugekauften Produkten oder Teilen werden Kunden benötigen, um ihren eigenen Berichtsverpflichtungen nachkommen zu können. Um als Zulieferer in solchen Fällen nicht überrascht zu werden und dann mit aufwändigen manuellen Aktivitäten die nachgefragten Informationen zu beschaffen und zu delivern, lohnt es sich bereits jetzt zu prüfen, inwieweit ein PIM System für diese Aufgaben geeignet ist.

PIM – Ein strategischer Baustein für mehr Effizienz und Flexibilität

Egal aus welcher Perspektive man es betrachtet, PIM Systeme gewinnen für fertigende Unternehmen stetig an Bedeutung. Durch steigende Produkt-/Varianternvfielfalt, sich neu etablierende digitale Vermarktungs- und Verkaufskanäle und letztlich durch steigende Anforderungen an die Produktinformationen selbst. Mit einem PIM-System lässt sich zunehmende Vielfalt besser berücksichtigen. Auch auf kurzfristige Marktentwicklungen oder neue Anforderungen kann entsprechend schnell reagiert werden. Durch eine schnellere Datenausspielung an mögliche Kanäle wird die time-to-market deutlich reduziert, die Reaktionsgeschwindigkeit steigt und die Effizienz wird substanziell verbessert.